Der erhobene Zeigefinger
Seine schlohweißen Haare überragen das alte Haupt
Wie schneebedeckte Gipfel ragen sie ganz oben heraus
Gletschergleich Kotletten bis hinunter zur Wangenpartie
Die Ohren und Ohrläppchen Vorgebirgen gleich hängen sie
Wie im Sommerwind zum Lüften an eine Leine gehängte Sofakissen
Ein markantes Gesicht, Kinn und Nase fein geschnitzt
Zwei Hautfalten, tief wie Canyons, graben sich bis zum Mund
Das rechte Auge nach einem Überfall zerstört
Das linke intakt, mit einem Blau das jeden betört
Daraus blickt er uns schelmisch uns auffordernd an
Am schlanken Hals eine Kette mit Davidstern
und eine mit großen weißen und braunen Perlen
und ein langes, schwarzes Lederband mit Elfenbeinamulett.
Sein Körper in ein weißes, abgetragenes Shirt gesteckt
Und die kurze Sommerhose, getragen von Mai bis Oktober
Die Schultern sind breit, die Arme können sich frei bewegen
Die Körperhaltung aufrecht, so kommt er uns barfuß entgegen
Sein Gang altersgemäß nicht mehr ganz jugendlich
Doch immer noch fast federnd, so bewegt er sich
auf den kalten Steinen vor seinem Haus in der Bismarckstraße
Beim Sprechen bemerkt man, seine Zähne liegen wohl zu Haus
Wie ein Prediger spricht er zu uns, ganz bestimmt und laut
Und wie jemand, der sich in seinem ganzen Leben niemals mehr
Das Wort entziehen lassen wird, so unterstreicht er
Das Gesagte durch lebhaftes Winken mit dem Zeigefinger der rechten Hand
Und wie jemand, der sich in seinem ganzen Leben niemals mehr
Das Wort entziehen lassen wird, so unterstreicht er
Das Gesagte durch lebhaftes Winken mit dem Zeigefinger der rechten Hand
Das Gesagte durch lebhaftes Winken mit dem Zeigefinger der rechten Hand
Text: Iko Andrae, Musik: Iko Andrae, Andreas Bahlmann, Eckhard Harjes